Zwar ist das neue Jahr schon nicht mehr ganz jung, dennoch hoffen wir, dass Sie gut in dasselbe herübergekommen sind. Das Team von bavarikon wünscht Ihnen ein gesundes und erfolgreiches 2019! In unserem diesjährigen Eröffnungsnewsletter geben wir Ihnen einen kurzen Ausblick auf eine unserer künftigen Ausstellungen, die derzeit konzipiert und 2019 als erste online gehen wird. Daneben ist der Januar der Monat, in dem der Immerwährende Reichstag in Regensburg im Jahr 1663 seine Arbeit aufnahm. Aus diesem Anlass präsentieren wir Ihnen eine Sammlung mit Quellenmaterial aus dem Historischen Museum Regensburg. Zuletzt möchten wir Ihnen ein kleines Kuriosum zeigen: ein Beispiel von historischen Fotomontagen aus dem Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek.
Bayerns Literatur in ihrer historischen Entfaltung bietet dem Betrachter eine Vielzahl an Autoren und Werken verschiedenster Gattungen, Stoffe und Formen. Von den frühmittelalterlichen Anfängen bis zur Frühen Neuzeit sind Zeugnisse aus höfischer, geistlicher, städtisch-bürgerlicher sowie volkstümlicher Lebenswelt greifbar. In der in Vorbereitung befindlichen Ausstellung soll Ihnen ein Überblick über die Spannweite und Vielfalt dieser Literatur geboten werden. Vorläufige Höhepunkte werden sein: das „Wessobrunner Gebet“, die „Kaiserchronik“ und „Carmina Burana“, das „Nibelungenlied“, Heinrich Wittenwilers komisch-lehrhaftes Epos „Der Ring“, aber auch Sachliteratur wie der „Schwabenspiegel“, diverse Meisterlieder, die „Schedelsche Weltchronik“ sowie der bedeutendste Roman eines bayerischen Autors im 18. Jahrhundert, das „Leben des guten Jünglings Engelhof“ von Lorenz Westenrieder. Der Fokus der Ausstellung liegt auf exemplarischen Schätzen, angefangen von der deutschen und lateinischen Literatur des 9.-13. Jahrhunderts über die Literatur am Münchner Hof im 15. Jahrhundert bis hin zum literarischen Barock im 17. Jahrhundert und zur Aufklärung.
Am 20. Januar 1663 trat erstmals der Immerwährende Reichstag im Alten Rathaus in Regensburg zusammen. Als „immerwährend“ war er allerdings nicht geplant gewesen. Die Stände des Reiches waren zuvor immer in unregelmäßigen Abständen – quasi bedarfsorientiert – einberufen worden, um die Belange des Reiches zu verhandeln. Diese Reichstage fanden immer ein festes Ende. 1663 standen nun mehrere Punkte auf der Tagesordnung, zu denen über mehrere Jahre keine Beschlüsse gefasst werden konnten. Zudem kamen laufend neue Themen hinzu, sodass sich aus dieser Tatsache heraus der Reichstag verstetigte. Er arbeitete bis zur Auflösung des Reichs 1806. Das Historische Museum Regensburg besitzt eine Quellensammlung, die die Räumlichkeiten des Tagungsortes selbst dokumentiert. In bavarikon finden Sie unterschiedliche Bildmedien und Dokumente aus dem 17. und 18. sowie Fotografien aus dem frühen 20. Jahrhundert zum Alten Rathaus in Regensburg.
Nicht erst, seitdem es aufwendige Software zur Bildbearbeitung gibt, werden Fotografien nachbearbeitet oder gar verfälscht. Die Nachbearbeitung von Fotos ist beinahe so alt wie die Technik der Fotografie selbst. Zumindest ein Beispiel dafür gibt es auch in den Beständen, die das Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek in bavarikon präsentiert. Die Aufnahme eines Skifahrers durch den Fotografen August Beckert (1893-1961) war offensichtlich zu gut gelungen, um sie nur einmal zu verwenden: In vollem Schwung mit weit aufgeknüpftem Hemd und hochgekrempelten Ärmeln trotzt der Skifahrer der Kälte und stäubt energisch den Schnee auf. Beckert montierte ihn vor verschiedene Hintergründe aus dem Wettersteingebirge und spielte offensichtlich mit unterschiedlichen Helligkeitsstufen. Mehrere Versionen finden sich in bavarikon. Entdecken Sie sie in den Beständen des Fotoarchivs?