Wir starten in den Herbst mit rund 2.300 Neuzugängen! Auf Sie warten nicht nur spannende neue Sammlungen, sondern auch eine neue virtuelle Ausstellung.
Außerdem freuen wir uns, dass wir diesen Monat eine besondere Wegmarke erreichen: Das 400. Glanzlicht in bavarikon ging online! Glanzlichter – so nennen wir unsere Auswahl von besonders herausragenden Objekten aus dem reichen kulturellen Erbe Bayerns und seiner Regionen. Hier geht’s direkt zu den Glanzlichtern.
In den Archiven der drei ehemaligen Reichsstädte Dinkelsbühl, Nördlingen und Rothenburg ob der Tauber haben sich umfangreiche Aktenbestände zu den Stadtmusikern (Stadtpfeifern) erhalten: Bewerbungen, Klagen, Berichte, Bettelbriefe usw. Darin spiegelt sich die ganze Bandbreite an Aufgaben und Problemen, mit denen die städtisch angestellten Musiker in ihrer Zeit konfrontiert waren. Für unsere neue Ausstellung wurden beispielhafte Stücke ausgewählt. Damit haben Sie nun die Möglichkeit, einzutauchen in den Alltag und das Leben der Musiker im Zeitraum zwischen ca. 1500 und dem Ende der Reichsstädte nach 1800.
Kunsthandwerk, Waffen, Kleidung und Gemälde: Der vermögende Kaufmann und bedeutende Heimatforscher Joseph Benedikt Graßegger (1776 - 1849) rettete höchst bedeutsame Kunstgegenstände in der Umbruchzeit der Gründung des Königreichs Bayern vor Zerstörung und Zerstreuung für seine Heimatstadt Neuburg. Kurz vor seinem Tod 1849 vermachte er die Sammlung testamentarisch dem Historischen Verein. Ein Teil wird ab jetzt in bavarikon präsentiert. Besonders sehenswert sind vier monumentale Wirkteppiche, die Pfalzgraf Ottheinrich (1502 - 1559) als kostbare Repräsentationsobjekte für seine Residenz in Auftrag gab.
Neu in bavarikon sind mehr als 40 Traditionsbücher – eine Quellengattung, die fast ausschließlich in Bayern und Österreich vorkommt und ab dem Frühmittelalter bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts geführt wurde. Sie enthalten in erster Linie Aufzeichnungen von Übereignungen (traditio), entweder von Liegenschaften oder von Personen (Freie und Unfreie), auch Tausch- und Kaufgeschäfte, Belehnungen und Verpfändungen oder Schilderungen von Streitigkeiten und Prozessen sowie historiographische Aufzeichnungen. In der eher quellenarmen Zeit des Früh- und Hochmittelalters überliefern sie den größten Teil des privaturkundlichen Materials und bilden häufig die einzige Quelle für Personen- und Ortsnamen in einer bestimmten Region. Viele Orte werden darin zum ersten Mal überhaupt schriftlich erwähnt.