Das Gebetbuch Kaiser Maximilians, die elsässische "Legenda aurea", aber auch Werke aus anderen Sprach- und Kulturkreisen wie der Koran von Sevilla: In bavarikon sind Hunderte von wertvollen Handschriften und Drucken der Bayerischen Staatsbibliothek online gegangen.
Außerdem stellen wir Ihnen diesen Monat eine Theater-Animation und historische Rechenhilfsmittel vor.
Wollte man in München in die Oper, ging man dafür nicht immer ins Nationaltheater, sondern ins Opernhaus am Salvatorplatz. Das 1802 abgebrochene "Salvatortheater" befand sich zwischen der heutigen Pranner- und Salvatorstraße. Erbaut im Auftrag von Kurfürst Ferdinand Maria war es nach seiner Eröffnung 1657 der erste feste Opernbau auf dem Territorium des heutigen Deutschland. Das Deutsche Theatermuseum präsentiert nun eine Animation des Bühnen- und Zuschauerraums im Salvatortheater. Um die Bühnentechnik zu verdeutlichen, wurden Kupferstiche von Michael Wening verwendet, die die Kulissen der Oper "Servio Tullio" darstellen. Der Film ist tontechnisch unterlegt mit einer Aufnahme von 1998 aus der Oper "Niobe Regina di Tebe" von Agostino Steffani.
Die Handschriftenbestände und Drucke der Bayerischen Staatsbibliothek in bavarikon wurden um 400 Werke mit prachtvollen Illustrationen erweitert. Gleichzeitig wurde ihre Präsentation überarbeitet, so dass die Sammlungen nun über verschiedene Wege zugänglich sind: Besonders hilfreich ist dabei die Übersicht der Sammlungen nach Themenkreisen, z.B. "Musik", "Wissenschaft und Technik", "Botanik" oder "Höfisches Leben". Vorkenntnisse wie etwa die Frage nach Titel, Verfasser oder Signatur sind hier nicht nötig. Daneben gibt es Einstiege, in denen die Sammlungen nach Signaturgruppen oder alphabetisch gegliedert werden.
Wussten Sie, dass man früher mit münzähnlichen Hilfsmitteln gerechnet hat? Rechenpfennige wurden beim Rechnen auf Linien eingesetzt - ob auf dem Rechenbrett, Rechentisch oder Rechentuch. Zwar wurde dieses Verfahren bereits im Mittelalter angewendet, die große Zeit geprägter Rechenhilfsmittel begann aber erst im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts. Nürnberg entwickelte sich dabei zu einem Zentrum der Herstellung von Rechenpfennigen. Auch wenn sich im 18. Jahrhundert zunehmend das schriftliche Rechnen durchsetzte, wurden Rechenpfennige noch bis ins 19. Jahrhundert als Spielmarken weitergeprägt. In bavarikon können Sie ab jetzt 100 Rechenpfennige bewundern.